Flying Dutchman Europameisterschaft 2024 – Puerto Sherry (Cadiz)

Flying Dutchman Europameisterschaft 2024 – Puerto Sherry (Cadiz)

18.-26.10.2024

EM-Tagebuch GER 131

10 Tage vorher

6. Oktober 2024, Wismar, 8°C und Nieselregen. Die deutsche Meisterschaft 2024 ist gerade zu Ende und wir schauen unserem Boot hinterher, das sich gerade auf einem fremden Trailer in Richtung Vogtland verabschiedet, während wir gleich mit leerem Anhänger nach Hause fahren. Seltsames Gefühl. Hat aber alles seine Richtigkeit, denn in Plauen werden eine Woche später insgesamt vier Dreifachtrailer mit Booten aus Berlin, Sachsen und Bayern auf zwei Sattelzüge verladen und dann Richtung Süden gefahren. Das Ziel ist Cadiz (genauer gesagt Puerto Sherry), wo in diesem Jahr unser absoluter Saisonhöhepunkt stattfinden wird: Die FD-Europameisterschaft 2024. Und auch wenn wir schon im letzten Jahr an der WM in Gdynia teilnehmen durften, waren über 3000km Anreise und Segeln auf dem Atlantik dann doch noch mal eine etwas andere Hausnummer für uns. Nach langem Planen und Organisieren stand Mitte Juli aber endlich fest: Klappt alles, wir fahren da hin!

Donnerstag – Berlin, München, Sevilla, Puerto de Santa Maria, Puerto Sherry

Früh aufstehen war angesagt, denn der Flug geht um 06:20. Das etwas kritisch beäugte Gewicht unseres mit den wichtigsten Segelklamotten vollgestopften Handgepäcks gekonnt weg-argumentiert und erstmal Richtung München. Dort angekommen, liefen wir gleich den ersten bayrischen FD-Seglern über den Weg, die den gleichen Flug nach Sevilla nahmen wie wir. Von da aus Mitfahrgelegenheit nach Puerto de Santa Maria, noch ein kurzes Stück Taxi und wir waren in Puerto Sherry angekommen.

Dann auch gleich gute Nachrichten: Unsere LKW (eigentlich erst für den nächsten Morgen angekündigt) sind auch schon da! Der Tag war lang, daher noch fix Zimmer beziehen und dann auf die Suche nach Abendessen machen. Hier stießen wir direkt auf Gold und fanden auf Anhieb unseren Lieblingsladen für diese Woche (Crabby‘s), in dem wir noch den einen oder anderen Abend verbringen sollten.

Freitag – Viel Beton und die Mutter aller Stapler

10:00, wir sind mit den anderen schon Angereisten zum Abladen verabredet. Dazu treffen wir uns auf dem wirklich monströsen Betonplatz der Marina Puerto Sherry, zwischen den riesigen Windschutzwänden, auf dem sich landseitig der größte Teil der nächsten Woche abspielen sollte.

Unsere beiden LKW waren schon vorgefahren, plus zwei weitere mit Containern aus den Niederlanden und Bayern. Der Plan war der gleiche wie beim Aufladen nur rückwärts: Sämtliche Masten und Kleinkram raus, mit dem großen Stapler von der Seite ran und die Trailer raus heben. Während der erste Teil problemlos klappte, wurde aber nach einer Weile klar, dass der große Stapler leider kaputt war und auch der Kran für die Container erst in unbestimmter Zeit eintreffen würde. Daher kam dann der kleine Stapler mit umso größeren Gabelverlängerungen und machte sich ans Werk. Was folgte wurde weithin von allen in die Kategorie „sketchiest shit ever“/ nach an der Vollkatastrophe eingeordnet. Der Stapler versuchte den ersten dreifach-Trailer zu stapeln, sah sich dabei aber schnell jenseits seiner Belastungsgrenze, was den Fahrer aber nicht sonderlich zu interessieren schien. Nur mit vereinten Kräften und tatkräftiger Unterstützung unserer LKW-Fahrer bekamen wir nach einer gefühlten Ewigkeit die Kuh vom Eis / den ersten Trailer auf den Boden. Und auch wenn nun alle eingespielt waren und die Kommunikation in Deutsch-Polnisch-Spanisch-Englisch gut lief, entschieden wir uns doch einstimmig gegen einen weiteren Versuch. Auftritt: Die Mutter aller Stapler. Nach noch etwas Telefoniererei der Spanier, schob sich nun ein Hochhaus mit Gabel durch die Windschutzwände auf uns zu, hob gänzlich unbeeindruckt alle weiteren Trailer vom Laster und stellte sie gleich an den richtigen Stellen ab.

Das war also auch geschafft, also verbrachten wir den Rest des Tages mit Boot abladen, noch einmal von oben bis unten durchchecken und letzten notwendigen Arbeiten wie Trapezgummi tauschen, Grobverstellung ersetzen, neue Fockschot spleißen (2x), sowie Vorbereitungen für die Vermessung morgen früh.

Samstag – Vermessen und Einsegeln

Bei der Vermessung wurde es wie immer etwas spannend. Da aber schon im letzten Jahr alles geklappt hat, machten wir uns nicht allzu große Gedanken, mussten dann aber doch sowohl an Mast als auch Großbaum kleinere Nacharbeiten vornehmen. Der Rest war dafür schnell gemacht: Alle Kleinteile da und regelkonform, Segel stimmen, Boot hat genau das richtige Gewicht, Schwert und Ruderanlage sind wie beim letzten mal um wenige Gramm über dem Minimum.

Dann fix aufbauen, denn wir wollten raus und so viel Zeit wie möglich nutzen, um uns an das neue Revier zu gewöhnen. Das konnten wir dann auch in einem ausgedehnten Trainingsschlag zusammen mit den Spaniern, bei 4 Bft. aus West und einer schönen langen Atlantik-Welle. Wir kamen mit den Bedingungen ziemlich gut klar und so ging es entsprechend motiviert zurück in Richtung der hinter zwei Molen versteckten Slipanlage. Die war auch recht Beeindruckend, da es sich dabei um einen 176m breiten und ca. 40m langen „asphalt beach“ handelt, was bei 3m Tide und zum gleichzeitigen Slippen von 62 Booten überaus praktisch war.

Sonntag – Spanien-Deutschland 1:1

Gut gefrühstückt, Boot aufgebaut, umziehen und los. Das war zumindest der Plan, nur der Wind ließ noch auf sich warten. Daher Trainingseinheit auf später verschoben. Die Windbedingungen auf dem Wasser einzuschätzen war vom Hafen aus die ganze Woche über sehr schwer, da sich 30kn und Flaute draußen auf unserem Betonplatz oft sehr ähnlich anfühlten.

Am Nachmittag kamen wir dann aber doch noch aufs Wasser, diesmal stand vor allem Angleichen mit GER 33, GER 313 und ein paar Tschechen im Vordergrund. Der Wind hatte, im Gegensatz zur Welle, auf Ost gedreht, was spannende Möglichkeiten eröffnete, z.B. am Wind Wellen absurfen.

Wieder an Land, gab es eine kurze Versammlung der deutschen Klassenvereinigung, bei der auch die Team Germany Teamkleidung für die Woche ausgegeben wurde. Im Anschluss gab es die offizielle Eröffnung der EM auf der gigantischen Hotelterrasse mit viel Essen, viel Schinken und Getränken. Später am Abend folgte dann noch die obligatorische internationale Runde Bierball, diesmal in der Variante Deutschland gegen Spanien (1:1).

Montag – Kleinere Dreher

Erster Renntag: Steuermannsbesprechung um 11:00 und dann warten auf Wind und Schatten suchen, da 27°C und pralle Sonne. 15:40 dann Delta + rot (Kurs in der Bucht von Cadiz). Fast direkt vor dem Hafen wurde bei kaum Welle und guten 3 Bft. die erste Wettfahrt angeschossen. Wir waren sehr gut dabei und an der Halsentonne ungefähr auf Platz 18, als aus zunächst unerfindlichen Gründen abgebrochen wurde. Nach fünf Minuten Kopf kratzen, kam der Grund dann aber auch bei uns an: 180° Dreher und Schluss mit Wind. Also zurück in den Hafen und Beginn des nun täglichen Rituals: Anstehen am Wasserschlauch, mit dem dann das Salz vom Boot und mit Unterstützung des direkt am Slip positionierten Hafenbar-Containers den salzigen Geschmack aus dem Mund spülen. Wir waren ziemlich happy. Zwar am Ende nur ein halbes practice race, aber das Boot lief und wir waren richtig gut dabei! Zusätzlich schienen uns die Fotografen zu mögen, denn wir waren, im starken Gegensatz zu sonst, dann doch das eine oder andere Mal zu sehen.

Dienstag – Jetzt aber wirklich

Drei angesetzte Wettfahrten, Start um 12:00, aber erstmal eine Stunde warten auf Wind (der kam dann aber auch). Nach langem Abwägen, wiederholtem Aktualisieren der Windvorhersage und Konsultationen mit so ziemlich jedem Team, entschieden wir uns trotz noch moderatem Wind für die heavy Genua. Gute Wahl, blieb dann auch den Rest der Woche dabei. Das etwas chaotische Ablegen mit Wind gegenan, absolutem Niedrigwasser und ersten Kenterungen auf/ vor dem Slip, ohne Schäden oder Komplikationen absolviert und ab auf den mittleren Kurs (gelb, etwas weiter draußen als gestern). Draußen gab es dann erst Druck und später sogar ordentlich Druck

Es wurden drei spannende Wettfahrten von jeweils ca. 75 min. bei strahlendem Sonnenschein kleiner Welle, in der ersten noch 3-4 und in der letzten dann schon guten 5 Bft. Wir waren gut bis sehr gut dabei, hatten aber auf der extrem spitz gelegten Halbwind (schon unter normalen Umständen eine spannende Angelegenheit) ernsthafte Probleme mitzuhalten. Am Ende des Tages war es dann insgesamt Platz 28. Damit waren wir schon ziemlich zufrieden, hatten aber das Gefühl, dass da noch mehr gegangen wäre. Nach über 6h Wasserzeit bei ordentlich Wind waren wir an Land angekommen dann doch etwas fertig und da für morgen noch mehr Wind angesagt war, wurde der Abend entsprechend kurz.

Mittwoch – Zu viel Druck

Zwei Rennen angesagt, „früh“ aufstehen, da Start schon eine Stunde früher um 11:00. Ganz kurz ging Delta hoch, wurde dann aber doch schnell wieder durch AP ersetzt. Auch wenn im Hafen noch alles recht flauschig aussah, stand es draußen schon mit knapp 30kn über den Teich, Tendenz steigend. So war zumindest Zeit das eigentlich für gestern Abend geplante Competitors Hearing der internationalen Klassenvereinigung nachzuholen. Nach weiteren zwei Stunden dann endgültig AP über A, der Wind will nicht merklich unter die 30kn gehen. Dafür war genug Zeit für Feinabstimmung am Boot und um unsere Halbwind-Probleme vom Vortag anzugehen. Nachmittags dann noch zum Strand und ein wenig schwimmen im Atlantik.

Am Abend ging es dann mit eigens organisierten Bussen nach Roche zum EM Dinner im Restaurant von Pepe, einem spanischen FD Segler, der maßgeblich am Zustandekommen der ganzen Veranstaltung beteiligt war. In absolut beeindruckendem Ambiente (inklusive Strand mit Sonnenuntergang) gab es das wohl beste Regattaessen aller Zeiten. Das komplette riesen Restaurant war für uns reserviert und nach dem Motto „lieber ein bisschen mehr, dafür aber was Gutes“ wurden wir den ganzen Abend über hervorragend versorgt. Später spielte noch eine unglaublich gute Band aus der Gegend, wegen der wir fast den letzten Bus zurück verpassten.

Donnerstag – Warten auf weniger Wind

Heute zwei Wettfahrten geplant, zunächst aber mal wieder AP, weil im Schnitt noch 30kn+ im Wettfahrtgebiet. Also wieder warten, basteln, Schatten suchen und Karten spielen. 15:00 dann Delta + gelb, der Wind war auf 4 Bft. zurück gegangen, also nichts wie raus. Leider entdeckten wir einen Zusammenbaufehler von gestern erst als das Boot schon schwamm, und so wurde dann alles etwas eng. Also bei 1:30 unter Spi am mit U bestückten Start aufschlagen (das war knapp), schnell groben Trimm rein ziehen und dann ohne Uhr, dafür aber mit Anlauf, am Schiff über die Linie und rechts raus. Trotz allem eine recht manierliche Wettfahrt, für einen 33. hat es immerhin noch gereicht, was uns insgesamt auf den 30. brachte. Danach ging es leider schon wieder rein, da schon recht spät und dicke Wolken im Anmarsch.

Freitag – U-131

Vorletzter Tag und erst 4/10 Rennen durch, daher heute drei Wettfahrten angesagt. Die Reporter mochten uns scheinbar schon am Vortag (wir tauchten recht oft in den Videos auf) und heute wurde uns die Kamera direkt aufs Boot geklebt. Gegen 13:00 Delta + grün (Kurs ganz draußen). Und los geht‘s in Richtung schwarzer Wolke, die schon zum Rausfahren für 5-6 Bft. sorgte. Der Wind hatte auf Nordwest gedreht und eine recht hohe Atlantikwelle hatte sich aufgebaut. Der zusätzliche Strom aus entgegengesetzter Richtung machte die Welle immer steiler, was in Kombination mit noch weiter zunehmendem Wind für sehr anspruchsvolle Segelbedingungen sorgte. Der Start gelang erst nach drei Anläufen und einer stattlichen Anzahl an BFDs („große Ambitionen und Strom von hinten“), danach ging es ab in die heftigste Wettfahrt, die wir bisher gefahren sind. Der Wind war nicht unbedingt das Problem, aber die Welle machte alles sehr interessant und vor allem die Vorwind potenziell heikel. Nach der ersten Kreuz sah es wirklich gut aus, daher entschieden wir uns für die bewährte Taktik „gute Plätze durch Überleben“, versuchten den Rest der Wettfahrt auf Sicherheit zu fahren und kamen sogar ohne Stecker durch die Vorwind. Nach dem Zieldurchlauf beschwerte sich auch niemand über die Entscheidung, es für heute bei einer Wettfahrt zu belassen.

Der Rückweg wurde dann noch einmal sehr spannend, da es vor dem Wind mit der zornigen Welle im Nacken noch einmal durch die komplette Bucht von Cadiz ging. Alles sehr wackelig und mit wiederholtem U-Boot-Modus, als wir ein paar mal bis zum Mast in der nächsten Welle eintauchten. Auf einmal ganz schön viel Atlantik im Boot. Trotzdem ohne Schäden in den Hafen gekommen, wenn auch im Feld ein wenig Bruch zu verzeichnen war (mindestens zwei Masten hatte es zerlegt). Der Blick auf die Ergebnisliste war dann noch einmal Anlass zum Feiern: Es wurde ein 13. Platz!

Samstag – Finale

Kurz auf Wind warten, Kamera wieder aufs Boot getaped bekommen und dann los. Wind weiterhin aus westlicher Richtung, Welle auch noch da, aber bei Weitem nicht so steil wie gestern. In die erste Wettfahrt bei nur guten 3 Windstärken kamen wir irgendwie nicht so richtig rein und hatten somit unseren Streicher schon mal klar gemacht.

Das zweite Rennen wurde wesentlich interessanter. Der Wind hatte wieder auf 5-6 Bft. aufgefrischt, es gab ordentlich Strom, die Welle war aber wesentlich länger und gutmütiger als gestern. Guter Start, saubere Startkreuz und dann direkt unter den Top 10 um die Luvtonne. Spi hoch und vollen Hafer auf die Raum/Halbwind Schenkel. Auf der zweiten Kreuz erwischte uns noch eine weiße Schauerbö, die kurz den Eindruck entstehen ließ das einzige Boot auf dem Kurs zu sein und bei einigen sogar zu kurzzeitig weggerollter Fock führte. Auch gut weggesteckt, also auf die Vorwind und am Ende auf Platz 24 durchs Ziel. Das war noch einmal Segeln, wie wir es uns hier vorgestellt hatten!

Richtung Hafen ging es dann Halbwind bei immer weiter auffrischendem Wind im Flugmodus, die 20kn Bootsgeschwindigkeit sollten wir dabei locker geknackt haben. Noch einmal Konzentration bei der Hafeneinfahrt und dann war es das für die EM auf dem Wasser. Besser hätte die abschließende  Wettfahrt kaum sein können!

Boote noch etwas ordentlicher als sonst spülen und dann Siegerehrung: HUN 70 vor GER 88 und GER 113, Team Berlin zwei mal in den Top 10 vertreten und auch sonst sehr gut dabei. Für uns wurde es Platz 30, mit sehr gut Luft nach hinten und kaum Punktunterschied nach vorne. Damit waren wir super zufrieden und haben die Woche über gemerkt, dass nach vorne auch echt noch was geht. Den dann am Ende doch sehr langen Tag ließen wir mit einigen andern deutschen Teams bei Pizza ausklingen.

Sonntag – Abbauen und Einlagern

Nach entspanntem Frühstück und einer geschenkten Stunde dank Winterzeit, hieß es heute noch einmal alles trocknen und die Boote Winterfest machen. Im April findet die WM am gleichen Ort statt, daher bliebt ein großer Teil der FD Flotte bis dahin in Puerto Sherry. Also alles trocknen, zusammenpacken, Masten in die Halle, Segel in den Segelcontainer, Boot wieder auf den Doppeltrailer und sauber abgeplant. Dauerte dann doch recht lange, aber zumindest für einen kurzen Ausflug zum Strand war am Ende doch noch Zeit.

Die EM ließen wir im mittlerweile zu unserem Stammlokal gewordenen Burger und Seafood Laden (Getränkebestellungen unsererseits waren schon nicht mehr notwendig) ausklingen und genehmigten uns mit den verbliebenen Bayern noch ein paar letzte Vasen Sangria.

Montag – Rückflug

Frühstück mit den letzten Verbliebenen und dann ging es schon wieder zurück. Mit dem wohl motiviertesten Taxifahrer der Welt zum Zug, nach Sevilla, kurzer Sprint über den Züricher Flughafen und dann 22:30 Ankunft in Berlin. Das war mal ne Woche! Super Segelbedingungen, nichts ernsthaft kaputt gegangen, eine hervorragend organisierte Veranstaltung und tonnenweise tolle Erlebnisse. 

Wir haben uns riesig gefreut dabei sein zu können und möchten uns bei allen bedanken, die uns dabei unterstützt haben! Es war für uns eine ganz besondere Regatta, die wir so schnell nicht vergessen werden. Wir freuen uns jetzt schon auf die WM 2025 am selben Ort und stecken schon mitten in den Vorbereitungen.

Denes & Niels, FD GER 131

Ergbnisse

Video 1

Video 2

Video 3

Europameister im Herzen (Team 57078)

Ich heiße Rasmus und bin seit knapp zehn Jahren in der SGW. Vor zwei Jahren wurde mir von Denes der 420er gezeigt und irgendwie befinde ich mich nun diesen Sommer auf der Europameisterschaft in Slowenien. Alles fing damit an, dass ich in der Schule einen Jungen kennenlernte. Das war Carlo wir wurden Freunde an Land und später dann auch zu einem Team auf dem Wasser. So fingen wir auch an in mehreren Vereinen gleichzeitig zu trainieren. Auch verreisten wir viel in verschiedene Trainingslager und bestritten viele Regatten. Immer chauffiert, begleitet und unterstützt von Christiane (Carlos Mutter). Vielen Dank!

Die Qualifikationsserie besteht aus vier größeren Regatten, die an vier unterschiedlichen Orten ausgetragen werden. Schwerin, Warnemünde, Gardasee und Kiel Schilksee. In Kiel wurden alle potenziellen EM-Starter aufgerufen und wir wurden gefragt, ob wir einen Doppelstartplatz haben wollen, dass heißt auch noch die Junioren EM in Griechenland fahren zu dürfen.

Eigentlich ist noch Schulzeit. Ich bin seit zwei Wochen nicht einen ganzen Tag zu Hause gewesen, denn ich war bei der Kieler-Woche und danach auf Kursfahrt mit der Schule und genauso beginnt meine Anreise Richtung Slowenien. Ich nahm einen Zug von Prag nach Salzburg mit 20 min Zeit zum Umsteigen in Linz, dass war aber kein Problem, denn mein Anschluss hatte mehr Verspätung als der Zug nach Linz. In Salzburg traf ich auf Carlo und Christiane von dort an ging es mit dem Auto weiter nach Slowenien.

Endlich da! Frühstücken in Portorož, Slowenien bei 30°C im Schatten. Bei den Temperaturen im Hochsommer Leistungssport zu betreiben war eine komplett neue Erfahrung. Wir wurden für die 10 Tage vom Berliner Kadertrainer Lukas Zellmer gecoacht. Die ersten Tage waren dazu da, sich auf das Segelrevier einzustellen und man hat in dieser Zeit schon mal eine Vorstellung bekommen mit welchem Level an Seglern wir es hier zu tun hatten. Wir haben für uns schon gemerkt, dass die Regatta hart wird.

Die Eröffnungszeremonie war beeindruckend und die Stimmung mit den ganzen Seglern aus so vielen Nationen war echt cool. Es sind sogar Japaner mitgesegelt (open European Championship). Auch wenn man weiß, dass hier wahrscheinlich alle irgendwie ziemlich gut segeln können, war es trotzdem mental sehr deprimierend nicht ansatzweise mitzuhalten, wenn man sonst gewöhnt ist eher vorne mit zu segeln. Dabei habe ich auch oft vergessen, diese surreale Situation zu genießen. An einem Nachmittag kamen wir zurück zu unserem Zeltplatz direkt am Meer, gingen baden, um den Gestank vom Segeln abzuwaschen und beim Schwimmen realisierten wir eigentlich erst, dass alle anderen aus unserem Jahrgang gerade von der Schule nach Hause kommen und ihre verdammten Mathe Hausaufgaben machen. Es ist halt nicht normal mitten in der Schulzeit im Mittelmeer vor Slowenien schwimmen zu dürfen. Meine Eltern und meine Schwester waren die letzten 4 Tage sogar auch da, die haben sich wahrscheinlich von meiner roten Sonnenverbrannten Nase den weg leiten lassen. Für mich war das wirklich schön nach so viel erlebten und fremdem um einen herum mal wieder meine Familie zu sehen. Harte Fakten: Platzierung in Men/Mixed Teams Ü 17 wurde 98. von 110.

In Griechenland bei der Junioren EM war von der Organisation alles ganz anders. Viel mehr Berliner Segler, unser Trainer Leif vom YCBG war mit dabei und eine richtige Ferienwohnung. Man hat den Trainern aber auch angemerkt wie stressig es für sie sein muss. Es war auch alles nochmal 5 Grad wärmer als in Slowenien. Die Regatta war dort leider schlechter organisiert aber das war auch irgendwann egal weil man sich die ganze Zeit mit den anderen Seglern darüber aufregen konnte. Schade war, dass man wegen fehlenden Events am Abend nicht so viel Kontakt mit den Seglern aus anderen Ländern hatte. Nochmal harte Fakten: Platzierung in Men/Mixed Ü17 wurde 99. von 116.

Für diese Erlebnisse kann man nicht dankbar genug sein. Vor allem den ganzen Menschen die einem auf dem Weg dorthin unterstützt haben. Ich denke auch die SG Wendenschloss hat durch ihre Trainer die freiwillig, ohne dafür Geld zu bekommen, Jugendlichen Jahrzehntelang den Spaß am Segelsport vermittelt. Sie haben einfach eine Menge an Enthusiasmus, Spaß und Verrücktheit fürs Segeln in mir geweckt und daraus Schöpfe ich meine Energie und Motivation auf Wasser wie auf Land.

Rasmus

Weltmeisterschaft Flying Dutchman 2023 Gdynia – 21.-29.07.23

WM-Tagebuch GER 131

Tag -1 (Freitag) – Port & Riegel

Pünktlich um 09:00 ging es los. Noch fix das nötigste an Regatta-Verpflegung für eine Woche einkaufen (Portwein & Riegel) und dann ab auf die Autobahn Richtung Polen. Erste WM, erstes Mal See-Revier auf dem FD und wir hatten schon ganz schön Bock drauf!  

Nach 7,5 h entspannter Fahrt kamen wir in Gdynia an und ließen uns vom freundlichen Hafenpersonal Richtung FD-Stellplätze weisen. Die WM fand in der Abschlusswoche der Gdynia Sailing Days statt, daher war der Hafen übers Wochenende noch gut gefüllt – mit Unmengen Optis an Land und entsprechend vielen Schlauchboote an den Stegen. Boot abstellen, Unterkunft beziehen, Einkaufen, Abendessen – dann war der Tag auch schon zu Ende. 

Tag 0 (Samstag) – Für die „heavy“ noch nicht heavy genug

Aufstehen, frühstücken und ab zur Vermessung. Entgegen unserer ursprünglichen Planung rutschten wir noch in einen etwas früheren Slot um nachmittags noch aufs Wasser zu kommen. Mast, Bäume, Segel, Schleppleine, Paddel, Ruderanlage, Schwert, Schwimmwesten, Trapezweste – alles einmal durchgemessen und gewogen. Zwar klebten wir die fehlenden und nachgelieferten Vermessungs-Buttons noch fix auf dem Vermessungstisch in die Segel und das Schwert hatte nur 10 g mehr als Minimalgewicht, sonst war aber alles im Rahmen des Zulässigen. Lediglich der (34 Jahre alte) Rumpf war etwas auf der leichten Seite und wurde mit 1,5 kg Ausgleichsgewicht aufgerüstet.

Für 15:00 verabredeten sich einige der Berliner FDs zum ersten Trainingsschlag. Nachdem doch das eine oder andere Team am Tresen hängen blieb, gingen GER 131, GER 105, GER 135 und GER 171 dann schließlich aufs Wasser. Auf dem Programm standen Reviergewöhnung und Trimmschläge. Der Wind lag mit 3-4 Bft. unter dem, was der Wetterbericht versprochen hatte, aber das war ok. Nur für die zu Testzwecken gezogene neu heavy Genua waren die Windverhältnisse nicht wirklich „heavy“ genug. Auch sonst zeigte das Revier uns jetzt schon, was es bei ablandigem Wind alles an Überraschungen zu bieten hat. Trotz vieler Dreher und Wind an Stellen, wo man ihn kaum erwarten würde, genossen wir aber eine sehr schöne Trainingseinheit. Nach dem – von nun an obligatorischen – Besuch der Tyskie Bar direkt an den Bootsstellplätzen nach dem Anlegen klang der Tag mit GER 79 und GER 105 beim gemütlichen Abendessen aus.

Tag 1 (Sonntag) – Practice-Race und bunte Leggins

Am Sonntag ging es dann (fast) los mit der WM. Um 13:00 wurden wir zum ersten Skippers Meeting in den großen Bereich vor der Bühne geladen. Hier gab es für die nächste Woche auch unter anderem die täglichen Anlege-Nudeln, Steuermannsbesprechungen und Zusammenschnitte von Videos des Vortags auf dem großen Bildschirm über der Bühne. Der Organisator der WM stellte uns die internationale Jury (Indien, China, Türkei & Polen) und den wohl best-gekleideten Wettfahrtleiter aller Zeiten vor, der uns unter anderem jeden Tag mit neuen und immer bunteren Hosen überraschte. Vorab sei gesagt, dass die Wettfahrtleitung die ganze Woche über eine unglaublich professionelle Arbeit ablieferte. Von der Kommunikation an Land, über die Start- und Auslaufzeiten bis zu den schnell gelegten und an jeden Dreher angepassten Kursen, lief alles nahezu perfekt.

15:00: Start zum Practice-Race mit dem größten Teil der 59 angereisten Boote. Bei uns fehlte noch etwas die Konzentration, bei 2-3 Bft. wurde das Rennen nach einem 180° Dreher dann aber auch auf der Vorwind abgebrochen.

Um 19:00 ging es dann in Form einer Eröffnungsparade mit Blaskapelle und Flaggen aller neun teilnehmenden Nationen einmal quer durch den Hafen zur offiziellen WM-Eröffnungsfeier im Super Yachts Club – ein super Abschluss für einen aufregenden (ersten) Tag.

Tag 2 (Montag) – GPS-Rauchmelder und Dreher

Der erste Renntag begann mit der Ausgabe der GPS-Tracker in Form wasserdichter Rauchmelder mit rotem Knopf, von dem niemand wusste was er macht, den aber jeder mindestens einmal drückte. Neben der live-Übertragung aller Wettfahrten war es uns von nun an möglich, alle unsere taktischen Fehler abends bis ins kleinste Detail auszuwerten und auch unsere Freunde und Familie zu Hause mitschauen zu lassen.

Flagge D um 10:30 und ab aufs Wasser. Nach zwei Wettfahrten bei mäßigem Wind aus Süd und nerviger kleiner Boddenwellen setzte sich so langsam die Erkenntnis durch, dass es auch auf See-Revieren heftig drehen kann. Mit Platz 32 und 45 waren wir noch nicht so ganz zufrieden, aber den Streicher hatten wir zumindest schon mal.

Nach dem üblichen Anlege-Prozedere (Boote mit 2-3 Teams den steilen Slip hinauf zerren, Zwischenstopp bei Tyskie, Abbauen, Anlege-Nudeln), gab es abends noch das jährliche Youth Hearing der FD-Klassenvereinigung; ein Treffen aller Segler:innen unter 25, bei dem die Jugend einmal im Jahr alle ihre FD-bezogenen Interessen und sonstige Anliegen vorbringen und in der Runde diskutieren kann.

Tag 3 (Dienstag) – Flugmodus

10:00 Competitors Hearing. Hier hatten alle Teilnehmer:innen Gelegenheit, sich mit dem KV-Vorstand über alle relevanten Themen wie Wettfahrtformate, WM-Austragungsorte, Trapezwesten-Vorschriften und vieles mehr, auszutauschen.

Um 11:15 erfolgte die, nun tägliche, Steuermannsbesprechung mit anschließender Bib-ceremony. Die aktuell ersten drei der Gesamtwertung wurden mit entsprechenden Trikots ausgestattet und waren nun auf dem Wasser auch von weitem zu erkennen.

Um den heftigen Drehern zu entgehen, befand sich das Wettfahrgebiet heute etwas weiter draußen, mit etwas über einer Stunde Anfahrt. Erster Start um 13:00 bei guten 4 Bft. (diesmal waren wir über die viel-Wind-Genua ganz froh). In der ersten Wettfahrt lief es dann auch gleich: Rechts raus, auf den Dreher warten, als 10. um die Luvtonne und dann als 17. ins Ziel. Damit waren wir dann doch schon sehr zufrieden. In Wettfahrt zwei gab es dann, begleitet von einigen Schauern, noch einmal richtig Druck, so dass wir ab der ersten Tonne fast nur noch im Flugmodus unterwegs waren. Drei Rennen mit den Plätzen 17, 27 und 36 brachten uns insgesamt auf 31. Das ging auf jeden Fall schon in die Richtung, die wir uns vorgestellt hatten.

Tag 4 (Mittwoch) – Please don’t lick the submarine

AP bis 12:40, dann aufs Wasser und weiter auf stabileren Wind warten. Langweilig wurde es nicht, da knapp neben dem Startschiff ein U-Boot sowjetischer Bauart aufgetaucht war, das uns später als die komplette polnische U-Boot Flotte vorgestellt wurde. Spi hoch – U-Boot streicheln, dachten sich wohl die meisten der Wartenden und so fuhr ein großer Teil des FD-Feldes in Richtung der sichtlich nervöser werdenden U-Boot Besatzung. Der Wind reichte dann noch gerade so für eine Wettfahrt bei wirklich herausfordernden Bedingungen. Für uns war dabei nur ein 36. drin.

Das WM-Galadinner auf der Dachterrasse des Schifffahrtsmuseums (mit Ausblick auf die komplette Danziger Bucht, inklusive U-Boot) war nach dem harten Tag wohl verdient.  Nach darauffolgenden Kaltgetränken am Strand mit den jüngeren FD-Besatzungen folgte für uns noch eine kurze Lektion in angewandtem Tresen-Polnisch in der Kneipe gegenüber, denn morgen war ja Reserve Day …

Tag 5 (Donnerstag) – Reserve Day (not) 

… wäre es zumindest gewesen, wenn die Windvorhersage nicht immer düsterer geworden wäre. Aber wir waren ja zum Segeln hier, und nicht zum Ausruhen. 13:30 war der erste Start angesetzt. Bei sehr leichtem Wind schafften wir es um den halben Kurs, bevor die Wettfahrt abgebrochen wurde. Kein Wind, Gewitterwarnung, was dann Schlepp in den Hafen bedeutete. Das Abendprogramm entschädigte voll für den abgebrochenen Segeltag, denn das wurde durch Teile der offiziellen FD-Band (in Form von GER 135) gestaltet, die uns fast den ganzen Abend mit live-Musik unterhielt.

Tag 6 (Freitag) – Bayern gegen den Rest der Welt

Skippers meeting um 9:15, geplante drei Wettfahrten, mit Wind sah es eher schlecht aus. Der Wettfahrtleiter stimmte uns schon mal auf längere Wartezeiten ein, von der KV wurde zur Beruhigung der Segler:innen schon mal Freibier in Aussicht gestellt. Überraschend wurde kurz nach 10:00 AP schon wieder durch D ersetzt und es konnte doch raus gehen. Bei nicht ganz einfachen Bedingungen, 2-3 Bft. und einer durchaus nerviger Restwelle, wurden es zwei Wettfahrten, bei denen wir mit Platz 26 und 24 absolut zufrieden waren.

An Land warteten dann schon die versprochenen Kaltgetränke und durch die jüngeren FD Segler:innen wurde der Bereich vor der Bühne kurzerhand zum Bierball-Feld umfunktioniert. Die Mannschaften waren schnell klar: Bayern gegen den Rest der Welt (welcher vor allem aus Spanien und Berlin bestand). Bei guten Bedingungen konnten fünf Runden gespielt werden. Unter dem Beifall weiterer Segler:innen und interessierten Blicken zufällig vorbeilaufenden Familien, konnten wir die Bayern schlussendlich souverän in die Schranken weisen. Die Tanzfläche des für das anschließende gemeinsame Abendessen ausgesuchten Restaurants wurde dann pünktlich um 22:00 geöffnet und füllte sich stetig mit immer mehr FD Segler:innen.

Tag 7 (Samstag) – Letze Chance

Letzter Renntag, drei Wettfahrten angesetzt, AP bis 11:00. Es folgten zwei Wettfahrten bei extrem schwierigen Bedingungen und mittlerem Wind, von denen wir die erste mit sehr viel Anlauf in den Sand setzten. Rennen zwei fing gut an: Am Start gut weggekommen, links raus, nah am späteren Weltmeister und dann kam der erwartete Dreher. Selbstverständlich ging der aber in die falsche Richtung, für einen 30. hat es aber noch gerade so gereicht. Bis zur letzten Startmöglichkeit versuchte der Wettfahrtleiter sein Möglichstes, noch irgendwo ein wenig Wind für eine letzte Wettfahrt aufzutreiben, Punkt 15:00 kam dann aber AP über A und die Schleppleinen wurden klar gemacht.

Fix abbauen und verladen, dann ging es zur Siegerehrung und Abschlussveranstaltung. Ergebnis: 1. DEN 21, 2. HUN 70, 3. GER 88. Für uns reichte es mit dem etwas versemmelten letzten Tag für Platz 35. Das entsprach ziemlich genau unseren Erwartungen für die erste WM, obwohl wir gemerkt haben, dass auch noch mehr möglich gewesen wäre (nächstes Mal dann).  Den Abend ließen wir beim Abendessen mit einigen deutschen und polnischen FD-Teams im schon bekannten Restaurant ausklingen, wobei diesmal deutlich weniger getanzt wurde (die Kondition ließ wohl langsam nach).

Tag 8 (Sonntag) – Abreise & Abspülen

Sonntag früh ging es dann wieder Richtung Berlin. Nach 7,5 Stunden hieß es dann Abladen, einmal alles ordentlich durchspülen, vom Salz befreien und aufhängen, alle Erlebnisse noch einmal Revue passieren lassen und dann zurück in den Berliner Alltag. Das war es dann schon mit unserer Woche bei der WM. Alles war hervorragend organisiert, an Land wie auf dem Wasser, und hat einfach nur Spaß gemacht!  Wir haben unglaublich viel lernen können und freuen uns schon auf die (für uns) nächste WM in Spanien!

Niels & Denes, FD GER 131

Ergebnisse

Tracking

Seglerhauspreis 2023 – BJM (420er)

Am letzten Wochenende sind wir in kleiner Mannschaft zum Seglerhauspreis an den Wannsee gefahren. Hier traten über 110 Boote in fünf verschiedenen Klassen an. Samstag sind wir bei wechselnden Bedingungen in den Wettfahrttag gestartet. Es war von keinem Wind bis zum Trapez-Wind alles dabei. Das Programm am Samstag war sehr straff, da am Sonntag kein Wind vorhergesagt war. Es wurden 4 Wettfahrten durchgeführt. In diesen haben wir gemerkt wie hoch die Leistungsqualität bei solch einem Wettkampf ist. Wir haben getan was wir konnten, doch bei einem solch starken Feld und auch einem ziemlich kompliziertem Revier, waren wir sehr herausgefordert.

Am Sonntag hat sich bei bestem Sonnenschein die Wettervorhersage bestätigt. Der Wannsee war spiegelglatt. Das hieß es ging ans warten. Doch mit der Zeit wurden es immer weniger stehende Masten auf dem Gelände des VSAW`s, somit war das Ende dieser Veranstaltung besiegelt.

In ganzen war es aber trotzdem eine gelungene Veranstaltung bei gutem Wetter. Rasmus und Carlo haben einen hervorragenden 4. Platz ersegelt und bei mir und Svenja wurde es leider nur ein 23. Platz.

Niklas, 420er GER 55629

Ergebnisse

Kehraus Steinhude – Warten und Waten (FD)

Die Kehrausregatta am Steinhuder Meer sollte vom 09.-10.09.23 für FD, Korsar und Contender beim HYC stattfinden.

Da wir schon eine Weile nicht mehr auf dem Boot saßen und die Wind-Prognose für Samstag und Sonntag eher durchwachsen aussah, fuhren wir schon am Freitag früh in Richtung Hanover, um noch eine Trainingseinheit einzuschieben. Bei leichtem Wind konnten wir den Nachmittag noch einmal etwas Technik-Training und ein paar Angleichschläge mit einem weiteren FD vom SLSV absolvieren. Als der Wind dann gegen Abend (noch) weniger wurde, entschlossen wir uns zurück in den Hafen zu gehen.

Leider sollte das der letzte Einsatz der Segel für dieses Wochenende sein, denn das Steinhuder Meer präsentierte sich die nächsten zwei Tage von seiner plattesten Seite.

Trotzdem wurden wir vom HYC hervorragend versorgt, hatten ein schönes, wenn auch etwas zu entspanntes, Wochenende bei bestem Wetter und einen lustigen Abend mit den angereisten FD und Korsar Segler:innen.

Denes & Niels, FD GER 131

Spandauer Eiscup 2023 (420er)

Letztes Wochenende ( 2.9.-3.9.) segelten wir auf der Havel nah des Wannsees. Mit „wir“ meine ich Neo, Jannek, Carlo und mich (Rasmus) plus unser Spezialteam Mathilda und Niels (beides Schotten, nicht das beste aber definitiv das lustigste Team auf dem gesamten Revier), natürlich nicht zu vergessen: Denes als Trainer.

Nachdem wir Freitag noch alle Boote auf unsere Hänger verladen haben ging es Samstag in der Früh los. Trotzdem trafen wir uns erst eine halbe Stunde später da voraussichtlich  wenig Wind werden sollte. Als wir ankamen, bauten wir so schnell wie möglich auf und waren natürlich pünktlich am Startschiff. Da wie erwartet trotzdem kaum Wind war, sah das ruhige Wasser ein bisschen sehr grün aus.

Wir mussten genauso wie die Wettfahrtleitung feststellen, dass wenn Wind da war, dieser sehr viel gedreht hat und so hatten wir alle viel Mühe, aber trotzdem Spaß (außer die Wettfahrtleitung, die hatte keinen) und sind so gut es geht den Kurs gesegelt. Nach diesem ersten Tag waren wir alle recht geschafft. Manche sind nach Hause gefahren und haben nichts mehr gemacht und andere waren noch auf Geburtstagen oder Dorffesten.

Nächsten Morgen hatten wir deutlich mehr Zeit und waren generell sehr gut vorbereitet auf den Tag was auch unsere sehr gut vorbereiteten Fresstonnen zeigen. Die ersten Wettfahrten liefen liefen bei uns allen nicht so gut, jedoch konnten Carlo und ich die letzte Wettfahrt noch mit einem 3. Platzt beenden. An Land gab es, nachdem wir unsere Boote abgebaut hatten, Siegerehrung und sehr viel zu Essen und am Ende noch Eis für alle.

Rasmus, GER 56711

Ergebnisse

Trainingslager Greifswald 2023

Wie schon die letzten Jahre zuvor, fand in der letzten Sommerferienwoche (vom 19.08.-26.08.2023) wieder das Trainingslager der SGW-Jugend in Greifswald statt. Wir waren wieder in unserer gewohnten Unterkunft im MaJuWi – dem Maritimen Jugenddorf Wieck. Auf der langen, aber unterhaltsamen Autofahrt aus Wendenschloß, stellte sich bei allen schon einmal Vorfreude auf die nächste Woche ein. Samstagmittag angekommen haben wir schnell die Boote von den Trailern genommen und sie in neuer Rekordzeit aufgebaut, um vor dem angekündigten Regen fertig zu sein. Der Plan wurde selbstverständlich nicht ganz eingehalten und mit nassen T-Shirts wurden die Zimmer bezogen.

Bei Sonntagswetter – Sonnenschein, 23°C und fast keinem Wind – gingen wir zum ersten Mal aufs Wasser, aufgeteilt in zwei Opti Gruppen mit insgesamt 14 Teilnehmenden und der 420er Gruppe mit 7 Booten aus den Vereinen SGW, YCW, TSG, SCF, DJC und SGaM. Der Bodden zeigte sich den SeglerInnen so, wie es mit leichten Abweichungen die ganze Woche zu erwarten war: Mittel bis wenig Wind, jedoch mit angenehmen Temperaturen.

Die Woche hatte also vollständig begonnen und Laune und Motivation waren super. Wie immer begann die zweite Einheit gleich nach dem Mittag. Über den Tag konnten wir uns einen Trainingsaufbau für die Woche überlegen, der an das Können und die persönlichen Wünsche jedes Einzelnen angepasst war.

Nach jedem erfolgreichen Segeltag verbrachten wir den Abend mit Auswertung oder gemeinsamen, unter anderem auch sportlichen Betätigungen wie Volleyball. So waren auch die restlichen Energiereserven erschöpft und man fiel energieentladen ins Bett; morgen wird wieder gesegelt!

Auf dem Wasser ging die Woche jeden Tag mit neuen Trainingsinhalten und Schwerpunktbildung nach den Wünschen der Teilnehmenden weiter. Morgens wurden die Übungen für den Tag besprochen und nach Beendigung jeder Einheit wurden sie gemeinsam ausgewertet. Die Trainingsgruppen sind dabei unter sich aufgeteilt, ist der Tag auf dem Wasser beendet geht es aber direkt in einen gemeinschaftlichen Abend über.

Wir Segelnden hatten dieses Jahr ein festes Ziel: Die alljährliche „TrainerInnen- Wettfahrt“ wieder aufs Wasser zu bringen! So wurden die Abende oft damit verbracht sich ein einfaches und unterhaltsames Wettfahrtkonzept auszudenken, dass unsere TrainerInnen auf 420ern bestreiten sollten. Bei sehr laschem Wind, aber lauter Musik und guter Laune wurden drei Runden über einen kleinen Kurs gefahren. Hierbei wurden die Teams gelost und die Vorfahrts- und Wettfahrtregeln etwas verdreht. Alles, was die TrainerInnen ihr ganzes Leben lang gelernt haben, musste innerhalb kürzester Zeit vergessen und ins genaue Gegenteil umgesetzt werden. Das bedeutet es galt: Luv vor Lee, Steuerbord vor Backbord und an der Tonne Außenraum vor Innenraum. Hierbei hatten alle viel Spaß und somit war es ein voller Erfolg!

Das Training wurde von den TeilnerhmerInnen noch weiter erfolgreich genutzt, um zum Schluss nocheinmal in den abschließenden Wettfahrten ihr volles Können unter Beweis zu stellen

Die Woche ging genauso schnell wie sie angefangen hat und alle Teilnehmenden haben eine Woche anstrengendes, aber natürlich auch sehr schönes Segeln hinter sich. Die Vorfreude auf Zuhause istgroß und die Anstrengung der vergangenen Woche spürbar, trotzdem sind wir alle sehr zufrieden mit dem, was wir geschafft haben. Diese Woche hat sicherlich für alle einen großen Lernzuwachs gebracht und auch alle noch ein Stück weiter zusammengeführt. Samstag nach dem Frühstück geht es mit einem zufriedenen Blick wieder zurück in die Heimat.

Wir freuen uns auf nächstes Jahr!

Christoph, 420er GER 54493

LJM Brandenburg – Blossin (420er)

Am vergangenen Wochenende fanden die Landesjugendmeisterschaften in Brandenburg in Blossin statt, an denen wir mit den Optis und den 420ern teilnahmen. Die Windvorhersage für das Wochenende war vielversprechend und in Anbetracht der Tatsache, dass die Wettfahrtleitung im letzten Jahr eine wirklich großartige Regatta organisiert hatte, waren wir zuversichtlich, dass alles gut laufen würde. Die Organisation an Land war erneut erstklassig, inklusive Verpflegung und Teilnehmerpullis.

Foto: SCK

Als wir endlich aufs Wasser gingen, hat uns der Wind zunächst im Stich gelassen. Das änderte sich jedoch im Laufe des Nachmittags, so dass wir noch vier schöne Wettfahrten bei sich ständig ändernden, aber insgesamt guten Windbedingungen fahren konnten. Es gab alles zwischen 0 und 5 Beaufort und Winddreher von über 90° innerhalb einer Wettfahrt, also eigentlich alles wie bei uns auch.

Auch das Abendprogramm war bestens organisiert. Wir hatten die Möglichkeit, schwimmen zu gehen, eine Feier mit einem DJ zu besuchen oder den Abend einfach entspannt auf der Terrasse mit Seeblick ausklingen zu lassen.

Der Sonntag versprach ebenfalls gute Segelbedingungen für die letzten beiden Wettfahrten. Das einzige Problem war, dass uns die Wettermodelle mal wieder im Stich ließen, und aus den sportlichen Wettfahrten wurden letztendlich gemütliche Badestunden auf dem glatten See unter strahlender Sonne.

Dennoch war es insgesamt ein wirklich tolles Wochenende, das sich definitiv einen Platz auf unserer Liste der Lieblingsregatten im Regattakalender verdient hat. Die Veranstaltung ist einfach hervorragend organisiert.

Niels, 420er 55629

Ergebnisse

Bericht des SCK

17. Optimalcup (420er)


Zum 17. Optimalcup in Röbel vom 02.06. bis 04.06.2023, eine der vielversprechendsten
Regatta in diesem Jahr, wurden die fast 200 gemeldeten Boote vom Wind, aber
nicht vom Wetter enttäuscht.
Der Anfangs aufkommende Wind im Hafen, stellte sich als trügerische Flaute auf der Müritz heraus. Trotz endloser Startverschiebungen und keinem Wind, hatten alle
Teilnehmenden viel Spaß an Sonnenschein und klarem Wasser.
Am Sonntag ging es erst gar nicht hinaus auf ́s Wasser. Der Tag verlief mit
Preisverleihungen für alle Teilnehmenden an Land. Gegen Mittag ging es nach
Hause, die Regatta wurde als sonniges Campingwochenende hingenommen, was
unserem Verein sehr geglückt ist.

Neo, 420er 53568

420er beim Hugo Bräuer Preis 2023

Fotos: Carsten (WSV)

Am 20/21.05 sind die 420er wieder einmal zu einer Wettfahrt auf dem eigenen Revier aufgebrochen, dem Hugo-Bräuer-Gedächtnispreis im WSV. Aus unserer Trainingsgruppe waren wir 6 Boote und haben damit auch den Großteil des Startfeldes (gemeldet waren zehn 420er) ausgemacht. Bei warmem Wetter, böigem und natürlich drehendem Wind, wurden am Samstag drei und Sonntag eine Wettfahrt gefahren. Und zwar durchaus auch erfolgreich mit einem 1., 3. und dem 6. – 9. Platz!
Alles in allem war es ein sehr schönes Wochenende und freuen uns schon auf die nächste Regatta in zwei Wochen an der Müritz!

Svenja, 420er 55933

Ergebnisse

Bericht des WSV